Landeseinzelmeisterschaft von Niedersachsen 2015
Wegen ihrer günstigen Infrastruktur – die Jugendherberge befindet sich in unmittelbarer Nähe des Spiellokals (Hotel Niedersachsenhof) – findet die niedersächsische Landeseinzelmeisterschaft seit Jahren in der Pferdestadt Verden (Aller) statt.
Eigentlich dachte ich ja, der drei Tage zuvor beendete Schachtürken-Cup, bei dem ich recht zufrieden war, würde mir Rückenwind geben, aber schon der erste Tag machte unmißverständlich klar, daß daraus nichts würde. Gegen Steffen Rätzke von Stoyentin vom SC Aurich stand ich zwar schnell besser, aber dann lief nicht mehr viel und ich verlor sang- und klanglos. Wirklich dramatisch waren die Ereignisse in der Partie gegen Benedikt Tondera (Hannover 96), den ich vor zwei Jahren schon einmal mit derselben Eröffnungsvariante besiegt hatte. Auch diesmal konnte ich mir etwas Vorteil herausarbeiten, aber in der Zeitnotphase unterliefen mir zwei Einsteller. Als ich dann doch noch ein Remis bekam, nahm ich es reflexartig an – tatsächlich stand ich in der Schlußstellung schon auf Gewinn! Allerdings war dies zu einem Zeitpunkt, als wir nur noch vom Inkrement lebten.
Gegen Leonardo Santos vom SV Hellern stand ich von Beginn an recht gut, da er in einer französischen Struktur nicht zu d4 kam. Nach einem Bauerngewinn sah ich mich plötzlich einem heftigen Angriff ausgesetzt, in dem ich kurz vor Schluß dann auch einmal Glück hatte.
Gegen Florian Gerke (SV Gifhorn) holte ich als Weißer nichts aus der Eröffnung heraus und mußte schon froh sein, daß ein obskurer Gewinnversuch in der Zeitnotphase nicht bestraft wurde und die Partie Remis endete.
Meine beste Leistung in Verden war die Partie gegen den eröffnungstheoretisch gut präparierten Wolfram Härig vom MTV Tostedt, wo ich viel Druck auszuhalten hatte. Sein schneller Flügelangriff zwang mich, die ganze Partie ohne Rochade zu spielen.
In der Partie mit Ulf Stoy vom SK Neustadt am Rübenberge entschied ich mich nach einer Ungenauigkeit zu einem frühen Angriff. Die Computeranalyse zeigt, daß ich Varianten jenseits meines Rechenhorizonts hätte sehen müssen, um ihn erfolgreich abzuschließen. So landete ich in einer passiven Stellung, die ich dann schließlich auch verlor.
In der letzten Runde einigte ich mich mit Stefan Zucker (TSV Pattensen) auf ein schnelles Remis, um zeitig nach Hause fahren zu können. Leider war Montag, denn ich war bei meinen Besuchen in Verden bisher noch nie dazu gekommen, das Deutsche Pferdemuseum anzusehen. Aber montags hat es natürlich geschlossen. Irgendwie ein passender Abschluß eines glücklosen Ausfluges. Alle Ergebnisse gibt es beim NSV