Der Münsterhof in Zürich
Vorbemerkung zur Publikation 2015
Text eines Referates über die stadtarchäologischen Untersuchungen auf dem Münsterhof in Zürich im Rahmen des Proseminars Einführung in die Archäologie des Mittelalters unter Leitung von Prof. Dr. Barbara Scholkmann im Wintersemester 1991/92 am Institut für Vor- und Frühgeschichte der Universität Tübingen.
Die Gründung des Münsterhofes
Der Münsterhof ist einer der wenigen Plätze des mittelalterlichen Zürich. Er bildet westlich der Limmat den Vorplatz zum Fraumünsters. Ungefähr auf gleicher Höhe liegt östlich der Limmat das Großmünster, dessen umgebende Plätze Zwingli-Platz und Großmünsterplatz genannt werden. Dieses Zentrum östlich der Limmat ist mit dem westlichen durch die Münster-Brücke verbunden.
Die Gründung des Fraumünsters geht auf Ludwig den Deutschen zurück, der hier 853 ein Frauenkloster stiftete, um verschiedene Ländereien unter der Verwaltung eines königlichen Eigenklosters zusammenzufassen. Rechts der Limmat bestand zu dieser Zeit bereits ein Kloster an der Grabstätte der Märtyrer Felix und Regula. Vermutlich aus diesem Kloster ging die Chorherrenkongregation hervor, die den neuen Frauenorden geistlich betreute. 874 wurde die Kirche geweiht und erhielt Reliquien der beiden Märtyrer.
Anlaß und Ablauf der Grabung
Die ersten archäologischen Nachrichten vom Münsterhof datieren aus dem Jahr 1773. Im April 1766 wurde auf dem Münsterhof eine Fundamentgrube für einen Brunnen ausgehoben. Bei diesen Arbeiten stieß man auf römische Funde, namentlich Münzen und Terra Sigillata. Zeichnungen dieser Objekte finden sich 1773 in dem Buch Merckwürdige Überbleibsel von Alterthümeren an verschiedenen Orten der Eydtgenossenschaft von Johannes Müller. Als dieser Brunnen 1811 wieder abgebrochen wurde, kamen abermals römische Funde zum Vorschein. 1837 fand man in der Poststraße 50 m vom Münsterhof entfernt römische Brandgräber, von denen leider nur drei geborgen wurden.
Von 1950-54 führte dann Emil Vogt im Fraumünster und der Umgebung des Münsterhofes Ausgrabungen durch. Bei Renovierungen am Anfang dieses Jahrhunderts im Fraumünster wurden noch keine sachgerechten Untersuchungen durchgeführt, nun jedoch wurden die Fundamentreste aufgenommen und publiziert, was leider mit einigen frühmittelalterlichen Gräbern des Friedhofes in der Storchengasse, die Vogt aufdeckte, nicht geschah. Die bauarchäologischen Untersuchungen führten zur Entdeckung der Kapelle des Heiligen Jakobus, die vermutlich vom zehnten bis in das 13. Jahrhundert existierte.
1977 und 78 nahm das Städtische Büro für Archäologie auf dem Münsterhof eine Rettungsgrabung vor, die durch umfangreiche Sanierungen des Kanalisationsnetzes in der Zürcher Altstadt notwendig geworden war. Der konkrete Anlaß dieser Grabung war die Entdeckung von Mauerresten in einem Kanalisationsgraben auf dem Münsterhof. Daraus schlossen die Archäologen, daß die Häuserkante ehedem vor der heutigen gelegen haben müsse.
Beschränkt wurden die Arbeiten durch rezente Leitungen jedweder Art. Diese blieben in Stegen verborgen, deren Außenkanten als Profile Verwendung fanden. Außerdem konnte nur dort gearbeitet werden, wo nicht die Zufahrtswege für Rettungsfahrzeuge blockiert wurden.
Das Grabungsareal wurde mit einem Bauzaun umgeben, aus dem entweder Fenster ausgespart blieben oder stellenweise ganz aus Vergitterung bestand, um den in großer Menge auftretenden Neugierigen nicht die Sicht zu nehmen. Während beider Kampagnen fanden an einzelnen Tagen Führungen über das Grabungsgelände statt, für die eigens Holzstege über das Areal gelegt wurden. Austellungen der ersten Ergebnisse zeigte man ebenfalls in beiden Jahren, 1977 sogar in den Schaufenstern der an den Münsterhof anrainenden Geschäfte.
Da zu den Fundhorizonten auch ein Friedhof gehört, zog man einen Anthropologen der Grabungsleitung hinzu. Mit anthropologischen, zoologischen, botanischen und bakteriologischen Untersuchungen wurden für eine Rettungsgrabung erstaunlich viele naturwissenschaftlichen Methoden zu Rate gezogen.
Wege
Mit Ausnahme einer Silexklinge lassen sich auf dem Münsterhof keine vorrömischen Befunde feststellen, da er bis in die Eisenzeit hinein überschwemmt war. Der älteste Architekturrest ist ein römischer Steg, dessen Kiespackung mit römischen Keramikfragmenten, Nägeln, Eisenschlacke und Tierknochen durchsetzt ist. Darin finden sich auch vier Pfostenlöcher, die ca. 45 cm tief sind und einen ebensolchen Durchmesser haben. Diese werden als Standspuren eines Steges interpretiert. In spät- oder nachrömischer Zeit verschwand der Steg durch Überschwemmung. Dabei wurde die Geländerippe um ca. 2 m nach Westen versetzt, worauf wieder ein mit Kies angelegter Weg entstand. Dieser Weg wurde in karolingischer Zeit noch einmal um 7 m nach Westen verrückt. Dieser Weg wurde jetzt mit größeren Steinen gepflastert und Unebenheiten im Boden durch Mörtellinsen eingeebnet.
Östlich des römischen Steges fand sich ein weiterer karolingischer Weg, der die Siedlung mit der Abtei verband.
Die sakrale Bebauung
Die erste nachweisbare Bauzeit des Fraumünsters wird von Vogt als dreischiffige Pfeilerbasilika rekonstruiert, deren Grundriß fast so groß ist wie der heutige. Obwohl Vogt von seiner Rekonstruktion sehr überzeugt ist, muß man sie angesichts der nur spärlich zu Tage getretenen Befunde wohl mit Vorsicht betrachtet werden. Hans Conrad Peyer hält sie für die karolingische Gründungskirche, ohne daß Vogt eine Datierung seiner Befunde vornimmt.
Zu der Kirchenneugründung gehörte nördlich des Münsters auch ein Friedhofsbezirk, dessen älteste Umfassungsmauer, bzw. Begrenzung, nicht gefunden werden konnte. Das eine solche Begrenzung wenigstens als Flechtwerkzaun vorhanden war, wird von den Ausgräbern vorausgesetzt, da das Vieh vom Friedhof ferngehalten werden mußte.
Somit ist die Phase Ⅰ der Friedhofsmauer bereits die zweite Begrenzung. Sie ist nur noch im Nordast erhalten. Sie besteht aus trocken in die Baugrube gelegten Steinen mit bis zu 50 cm Durchmesser, deren Zwischenräume mit Friedhofserde verfüllt wurden. Datiert wird sie aus stratigraphischen Überlegungen. Einige Gräber der Phase Ⅲ des Friedhofes liegen unter ihr, die der Phase Ⅳ liegen parallel, so daß sie zwischen diesen beiden Phasen errichtet worden sein muß. Da für den Friedhof eine absolute Datierung aus dendrochronologischen und Radiocarbondaten vorliegt, läßt sich für diese Mauer ein Errichtungsdatum in der zweiten Hälfte des zehnten Jahrhunderts ermitteln.
ie zweite Phase unterscheidet sich von der ersten dadurch, daß sie mit Mörtelbindung aufgemauert wurde. Im Nordast ist sie auf die Abbruchkrone der älteren Mauer aufgesetzt worden. Im Westast ist noch die unterste Lage des aufgehenden Mauerwerks aus quaderförmigen Lesesteinen erhalten. In dieser Phase sind keine Bestattungen mehr vorgenommen wurden. Die Mauer steht über einer Grube mit eichenen Spundwänden, die dendrochronologisch auf 1148 datiert wurde. Eine zweite Grube, die jünger sein muß als die Mauer, enthielt Keramik des späten zwölften Jahrhunderts, so daß der Umbau in das späte zwölfte Jahrhundert fällt. Nach der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Mauer abgetragen.
Auf dem Friedhofsgelände befand sich über einem Grab der ersten Belegungsphase ein Mörtelmischer. Es handelt sich hierbei um eine Grube von 2,9 m Durchmesser, deren Boden mit 12–15 cm Mörtel ausgegossen war und deren Wände mit einem Flechtwerk ausgekleidet waren. Mehrere hauchdünne Mörtelschichten ohne trennende Schmutzspuren weisen auf die Verwendung als Mörtelmischer hin.
Die Jakobskapelle ist ein Rundbau an der nördlichen Seite des Fraumünsters. Eine Urkunde von 1302 erwähnt, daß eine Kapelle des Heiligen Jakobus neben dem Tor des Münsters durch Feuer und Altersschwäche einstürzte. Eine frühere indirekte Erwähnung stammt aus der Mitte des zwölften Jahrhunderts, der auch die Niklaskapelle erwähnt wird. Der Archäologe H. R. Sennhauser möchte sie für einen Bau des zehnten Jahrhunderts halten. Der einzige stratigraphische Befund, ein Grab, das in die Mauer eingetieft wurde, enthielt keine Beigaben, so daß es nicht datiert werden konnte.
Der Friedhof
Der Friedhof weist insgesamt fünf Bestattungsphasen auf, an denen sich wandelnde Bestattungssitten ablesen lassen.
Die erste Bestattungsphase datiert in die zweite Hälfte des neunten Jahrhunderts. Die Toten sind in einfachen, nur 0,5 m tiefen Erdgruben mit Blick gen Osten in Rückenlage beigesetzt worden, wobei die Ostung um 15 ø nach Süden abweicht.
In der zweiten Bestattungsphase sind die Toten exakter geostet und in den gleichen Erdgruben geschnürt bestattet worden.
In der dritten und vierten Bestattungsphase, die zwischen die Anlage der Mauer fällt, wurde in bis zu 1 m Tiefe in Särgen bestattet. Die Särge sind kistenförmig aus Nadelholz auf die Körpergröße des Toten zugeschnitten konstruiert worden und oft gut erhalten. Nur für einen Fall wurde eine giebelförmige Abdeckung festgestellt, nrmalerweise war sie flach. Die Ostung verläuft parallel zur Friedhofsmauer.
In der fünften Bestattungsphase nach etwa 1000 wurde wieder ohne Särge bestattet. Die Arme sind gekreuzt oder gefaltet. Die Gräber werden an der Friedhofsmauer ausgerichtet.
Säuglinge wurden meist im Randbereich des Friedhofs beigesetzt. In der Mauerecke findet sich eine Säuglingsecke
. Sechs Kinder waren nicht geostet, vermutlich weil sie noch nicht getauft waren, bevor sie starben.
Die weltliche Bebauung
Die karolingische Bebauung war die erste städtische Bebauung des Münsterhofes. Das hängt damit zusammen, daß auch nach Rückgang der Überschwemmung das Gebiet noch sehr feucht war. Erst nach der Austrocknung wurde dann die Abtei angelegt und die Siedlung von Norden her kommend zum Münsterhof erweitert.
Von der weltlichen Besiedlung des Münsterhofes konnten im Grabungssauschnitt fünf Häuser mit mehreren Besiedlungsphasen festgestellt werden.
Haus Ⅰ stößt im Süden an die Friedhofsmauer und im Osten an den Weg von der Siedlung zur Abtei. Als Südwand der ältesten Bauphase wurde die Friedhofsmauer (Phase Ⅰ) verwendet, die in der zweiten Hälfte des zehnten Jahrhunderts errichtet wurde. Die Keramik dieser Phase stammt aus dem zwölften Jahrhundert, so daß es um 1100 errichtet worden sein muß. Nach mehreren weiteren Phasen ist das Haus in der Mitte des 13. Jahrhunderts abgerissen worden. Das Haus hat eine Mauerstärke von ca. 90 cm, wurde mit Mörtel aufgemauert und durch eine Binnenwand geteilt. Im ersten Bodenniveau befindet sich eine Herdstelle.
Die Errichtung von Haus Ⅱ ist dendrochronologisch auf ca. 1140 datiert und ist mit Haus Ⅰ und der Friedhofsmauer abgerissen worden.
Unter den Häusern Ⅲ und Ⅳ fand sich ein System von verfüllten Gräben. Die Tiefe dieser Gräben lag zwischen 30 und 60 cm, sie hatten eine Breite von 30 bis 70 cm und eine Länge von bis zu 3,7 m. Die Verfüllungen sind nicht geschichtet, also in sehr kurzer Zeit erfolgt. Die Ausgräber vermuten ein System offener Drainage. Ein Drainagegraben liegt unter dem frühmittelalterlichen Weg, der wiederum unter Haus Ⅲ liegt, letzteres muß also jünger sein. Das Drainagesystem war offenbar für Haus Ⅳ in karolingischer Zeit errichtet worden. Westlich dieser Gräben sind einige Pfostenlöcher mit Durchmessern von 2 bis 22 cm zu sehen. Sie ergeben allerdings keinen Zusammenhang.
In den Häusern hat sich gelegentlich Holz (z. B. Schwellbalken) durch Brand erhalten. In einer Abfallgrube wurde die Basis eines Portals gefunden. Die Ausgräber rekonstruieren es als romanisches Rundbogenportal.
Die Rekonstruktion der Häuser als zweistöckig beruhen auf der Überlegung, daß die Wohnfläche in einem einstöckigen Haus zu gering gewesen wäre. Die relativ dünne Wandstärke von z. T. nur 60 cm deuten die Ausgräber als eingeschossigen Mauersockel, auf dem ein Holzgeschoß lastet.
Die Abfallgruben bargen unbrauchbar gewordenen Hausrat, Küchenabfälle und Exkremente. Sie lieferten einen großen Teil des Materials für die naturwissenschaftlichen Untersuchungen mit Ausnahme der anthropologischen.
Zwei Arten von Abfallgruben sind festzustellen. Einerseits einfache Erdgruben, andererseits aufwendigere, mit verzapften Holzbalken ausgekleidete oder sogar aufgemauerte Gruben, die vermutlich über längere Zeit benutzt wurden.
Die Entstehung des spätmittelalterlichen Platzes und jüngere bauliche Veränderungen
In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wird ein Platz über die Friedhofsmauer und die Häuser Ⅰ und Ⅱ gelegt. In dem Zerstörungshorizont, der aus einer 1 bis 20 cm mächtigen Ascheschicht besteht, fand sich außer ein paar Mörtelbrocken kein Abbruchschutt und nur wenig mittelalterliche Keramik.
Im späten 13. Jahrhundert wurde der Platz dann über die gesamte ergrabene Fläche ausgedehnt. Es folgen mehrere Ablagerungen lehmig-kiesiger Schichten mit sehr wenigen Befunden wie Keramik, Feuerstellen und dem Abdruck einer Holzbudenecke.
Betrachtet man diesen Vorgang der Platzausdehnung im 13. Jahrhundert, so stellt sich die Frage, wie es dazu kommen konnte, daß ein profaner Platz sich über einem ursprünglich kirchlichen Gelände ausbreiten konnte. Obwohl dieser Vorgang aus den vorhandenen geschichtlichen Quellen nicht befriedigen geklärt werden konnte, zeichnen sich doch einige Zusammenhänge ab. Sicher ist, daß es im 13. Jahrhundert zu starken Spannungen zwischen dem Zürcher Rat und der Abtei kam. Der Äbtissin wurde zwar noch am Anfang des 13. Jahrhunderts der Reichsfürstinnentitel verliehen, trotzdem aber war der Einfluß des Klosters nicht zuletzt wegen seiner wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die u. a. aus dem Ausbau der Kirche resultierten, im Verfall begriffen. Daneben versuchten auch im späten zwölften Jahrhundert die zähringischen Reichsvögte im Konflikt mit der Geistlichkeit, ihre Befugnisse auszudehnen, so z. B. bei der Besetzung geistlicher Ämter und in der Prägung eigener Münzen – ein Recht, daß der Abtei zustand. Unter den Zähringern tritt auch zum ersten mal in Zürich ein Schultheiß (causidicius) um 1200 auf. Nach dem Aussterben der Zähringer 1218 tritt ein Rat auf. Die Pfalz auf dem Lindenhof zerfällt spätestens in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der Konflikt zwischen säkulärer und klerikaler Macht gipfelt 1247. Nach Streitigkeiten zwischen Papst und Kaiser wird auf kaiserlichen Befehl der papsttreue Klerus vertrieben, so daß der Papst das Interdikt über Zürich verhängt, d. h., daß in Zürich keine Gottesdienste mehr gehalten und keine Sakramente mehr gespendet werden durften. Zwar konnten sich die Parteien in den folgenden Jahren schrittweise einigen, aber die Stellung der Kirche gegenüber dem Rat war geschwächt. Welches konkrete Ereignis dann zur Übergabe des Platzes führte, ist unbekannt. Möglicherweise hat sich der Bischof von Konstanz bei den Äbtissin-Wahlen 1254, 1255 und 1270 die Wahl einer ihm genehmen Kandidatin erkauft.
Nach der Anlage des Platzes fanden nur noch spärliche Veränderungen statt. Vor der Mitte des 17. Jahrhunderts fand eine Rahmenpflasterung statt, die Mitte des Platzes hatte nur einen Kiesschotterbelag. 1821 wurde eine durchgehende Pflasterung angelegt. 1930 entstand die heutige Pflasterung mit würfelförmigen Steinen.
Es wurden einige Wasserleitungen gefunden, die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert reichen. Sie bestehen aus 2,5 bis 6 m langen Föhren- und Weißtannenstämmen, die ausgebohrt wurden und mit eisernen Muffen, die jeweils zur Hälfte in die Röhrenenden geschoben und aneinander befestigt wurden. An einer Leitung fand sich ein Hahn, der unter einem Holzdeckel in die Leitung eingesetzt war. Die Leitung führte zu einem Brunnenschacht, der aus Lesesteinen mit Mörtel gemauert war. Die Datierung dieser Anlage ist unklar.
Auch die Fundamente des bereits erwähnten Brunnens aus dem 18. Jahrhundert wurden aufgedeckt. Obwohl andernorts schon Kupferleitungen in Gebrauch waren, benutzte man auf dem Münsterhof noch hölzerne Leitungen. Unter der Grundplatte des Abflußtroges befand sich ein ausgemauerter Sickerschacht mit einer Abdeckplatte. Der Brunnen war mit Wasserspeiern versehen, die nur noch schriftlich überliefert sind. Er brachte den Zürchern sehr viel Spott ein, denn mangels Druck tröpfelten die Figuren lediglich. 1811 wurde er entfernt.
Literatur:
J. Schneider: Kurzer Abriss der älteren Baugeschichte (12.–14. Jh.). In: Dokumentation [Münsterhof, Zürich]. Zürich 1980
J. Schneider et al.: Der Münsterhof in Zürich 2 Bd. (Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters 9–10). Olten 1982
E. Vogt: Zur Baugeschichte des Fraumünsters in Zürich. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 19, 1959, pp. 133–163
E. Vogt, E. Meyer, H. C. Peyer: Zürich von der Urzeit bis zum Mittelalter. Zürich 1971