Simultanpartie gegen IM Alexander Markgraf 1
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Simultanpartie gegen IM Alexander Markgraf

Unser Nachbarverein Schachsport Plesse Bovenden wurde 1968 gegründet und feierte also heuer sein 50jähriges Jubiläum mit einem Schnellturnier der Jugendserie und einer Simultanvorstellung. Für letztere organisierte man erfreulicherweise ein Wiedersehen mit IM Alexander Markgraf von der Bundesligamannschaft der Schachabteilung des SV Werder Bremen. Alexander stammt ursprünglich vom SV Osterode und war dann lange Jahre Spitzenspieler bei Tempo Göttingen in der Oberliga und zweiten Bundesliga. Mehrmals gewann er auch die Landesmeisterschaft und vertrat Niedersachsen bei Deutschen Meisterschaften. Zudem ist er auch als Trainer erfolgreich, z. B. von Ex-U16-Europameisterin Fiona Sieber (ESV Rot-Weiß Göttingen). Mit einer DWZ über 2500 hat er längst Großmeisterstärke. Die Mehrzahl seiner Gegner dürfte er noch persönlich gekannt haben. Er hätte auch mehr als die anwesenden 18 Teilnehmer akzeptiert, was die angenehme Folge gehabt hätte, daß seine Rundenzeiten dann länger gewesen wären. Ich verlor eine interessante Partie, die mir großen Spaß gemacht hat und die wohl die ideale Vorbereitung war, um am darauffolgendenen Tag im Mannschaftskampf einen sehr starken Gegenspieler überraschend zu besiegen:

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9...d4 Die andere prinzipielle Möglichkeit wäre es gewesen, eine Isolanistellung zu spielen: 9...Nbc6 10.exd5 exd5 10.Ne2 Nbc6 11.Qd2 h6 12.Bh4 0-0 13.Bc4 e5 14.c3 Bg4 15.cxd4 15.Qd3 g5 16.Bg3 dxc3 17.Qxc3 Ng6 verhindert zwar den Doppelbauern, nimmt den weißen Leichtfiguren aber viel von ihrer Aktivität. 15...Bxf3 16.gxf3 Nxd4 16...g5 Daran hatte ich überlegt, und es wäre wohl besser gewesen, sich dazu zu entschließen. 17.Bg3 b5 18.Bd3 exd4 17.Nxd4 exd4 18.f4 Das hatte ich erwartet, denn es verhindert g5. Qd7 Hier hatte ich den Eindruck, daß mir die Eröffnung ganz gut gelungen ist. 19.Qd3 Rac8 In einer Turnierpartie hätte ich an dieser Stelle wohl etwas länger in die Stellung geschaut, um mir über die Perspektiven klar zu werden. In einer Simultanpartie ist man aber an die Rundenzeiten des Simultangebers gebunden. Die nächsten Züge sind aber wohl noch ganz in Ordnung. 20.Bb3 Nc6 21.a3 Rfe8 Der Zug gefällt mir nicht mehr so richtig. e4 wird nie wirklich zum Angriffsziel, aber in der Folge habe ich Probleme mit der Deckung von f7. 21...Na5 22.Ba2 b5 23.e5 Nc4 wäre wahrscheinlich die bessere Entscheidung gewesen. 22.Kh1 Qg4 Die Versuche, am wunden Königsflügel Salz zu streuen, fruchten nicht so richtig. Am Ende bleibt es bei einer deplazierten Dame. 23.Bg3 Rcd8 24.f3 Jetzt ist e4 zuverlässig gedeckt. Qh3? Spätestens dieser Zug ist ein klarer Fehler, wie Alexander hinterher auch meinte. Die Dame steht abseits und erreicht alleine nichts gegen den König. 25.Rg1 Weniger ein Verteidigungs- als ein Angriffszug. Wegen der Fesselung von f7 tauchen da schon Mattdrohungen auf g7 am Horizont auf. Kf8 26.Rac1 Qh5 27.Be1 Es wird immer schwieriger für Schwarz, Züge zu finden, die nicht gleich verlieren. Rd6?! Schwarz entschließt sich zu einem brachialen Angriffsversuch. Es ist sehr nett von Alexander gewesen, die Partie hinterher als „heißen Tanz“ zu bezeichnen, aber es ging hier schon eher darum, wenigstens mit fliegenden Fahnen unterzugehen. 27...Bf6 28.e5 Be7 28.Ba2 Rf6 29.Bd2 g5 30.Rc5 30.Rg2! legt die Fragwürdigkeit des schwarzen Konzepts noch deutlicher offen. 30...b6 31.Rd5 Rd8? Damit sollte es eigentlich endgültig aus sein. 31...Ne7 hatte ich wegen 32.Bb4 nicht ernsthaft in Betracht gezogen, hätte dem Simultangeber aber etwas mehr abverlangt. Rxf4 33.Rg4 Rf6 33...Rxg4? 34.fxg4 Qxg4 35.Rf5+- 34.h4 34.Rxd4 34...Kg8 32.Rxd8+ Nxd8 33.e5 Rxf4 34.Bxf4 gxf4 35.Re1 Bxe5 36.Qe4 f6? Es ist mir ziemlich unverständlich, warum ich hier nicht 36...Bf6 gezogen habe. Mittlerweile liefen aber auch nur noch vier Partien, und Alexander war immer sehr schnell wieder da. 37.Qe8+ Kg7 38.Rg1+ Bg5 39.Rg4! 39.Qxd8?? Qxf3+ 40.Rg2 Qf1+ 41.Rg1 Qxg1+ 42.Kxg1 Bxd8 vermutlich Remis. 37.Qd5 Qe8 38.Rg1 Nf7 39.Bc4 b5 40.Bb3 Die schwarzen Figuren sind jetzt kunstvoll verknotet, so daß so ziemlich jeder Zug etwas verliert. h5 41.Qc5+ Bd6 42.Qxd4 Qe5 43.Qa7 Bc7 44.Qxa6 Qe3 45.Bd5 Bb6 46.Qc8+ Ke7 47.Qb7+ Kd6 48.Rd1 Ne5 49.Ba2+? Hier gab ich auf, ohne zu bemerken, daß dem Simultangeber gerade eine Ungenauigkeit unterlaufen war. 49.Ba2+ hat den Haken, daß nach Bd4 50.Qd5+ Kc7 das Schlagen auf d4 nur Remis ist. 51.Bb1! 51.Rxd4? Qe1+ 52.Kg2 Qe2+ 53.Kh3 Qf1+ 54.Kh4 Qf2+ 55.Kh3= 55.Kxh5?? Qxh2# 51.Qxd4? Qxf3+ 52.Kg1 Qg4+ 53.Kf1 Qh3+ 54.Ke2 Qg4+ 55.Kf2 Qh4+= 51...Qxf3+ 52.Qxf3 Nxf3 53.Be4 Bxb2 54.Bxf3 h4 55.Kg2 49.Be4+ und alles ist klar. 1–0
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Markgraf,A2505Braun,I20061–02018B42Simultan 50 Jahre Schachsport Plesse
Simultanpartie gegen IM Alexander Markgraf 2
Der Spielsaal kurz vor Beginn der Simultanvorstellung.

Am Ende gewann Alexander 17 Partien und ließ nur gegen den Bovender Vorsitzenden Oliver Preuß ein ausgekämpftes Remis zu. Eine rundherum gelungene Veranstaltung! Siehe auch den Bericht im Göttinger Tageblatt.

Simultanpartie gegen IM Alexander Markgraf 3

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