Der DWZ-Rechner basiert auf einer C++-Klassenbibliothek für Wertungssysteme im Schach, die von mir selbst geschrieben wurde. Bei weitergehdem Interesse lesen sie bitte die Einführung.
Es versteht sich wohl von selbst, daß die Berechnung hier rein informell erfolgt und keine Reklamationen bei den Wertungsreferenten auf hiesige Ergebnisse gestützt werden können! Kurz nach Freischaltung von DeWIS am 1. August 2013 wurde auch die Wertungsordnung geändert. Statt der ohnehin ungenauen Tabellenwerte für die Gewinnerwartung ist nun eine Berechnungsformel angegeben. Bei der Wertungsordnung von 2009 ließen sich mit einer feiner granulierten Tabelle aus älteren Veröffentlichungen 1 reale Zahlen besser vorhersagen. Dies kann man mit der Option real erreichen.
Die erste DWZ entspricht der Leistungszahl, die nur von den Partieergebnissen abhängt. In die anderen Felder müssen Dummy-Werte eingetragen werden. Das gilt allerdings nur, wenn keine Partien gegen andere wertungslose Spieler berücksichtigt werden müssen. Dann greift ein Iterationsverfahren, für das man das gesamte Turnier kennen müßte. Mit den Extremresultaten (100 % und 0 %) ist keine Erstberechnung möglich. Restpartien der letzten zwei Jahre müssen einfach dem Turnier hinzugefügt werden.
Die Umrechnung in INGO-Zahlen ist cum grano salis zu betrachten, insbesondere, wenn mit historischen Auswertungen verglichen werden soll. Vor der Einführung der DWZ 1993 gab es wesentlich weniger Open-Turniere als heute, dafür hatten zumindest in den mir bekannten Verbänden Turniere mit ausschließlich regionaler Teilnehmerschaft (Kreis-, Bezirks- und z. T. auch Landesmeisterschaften) wesentlich mehr Zuspruch. Da man also hauptsächlich gegen Mitglieder des eigenen Verbandes spielte, kam es zu regionalen INGO-Niveaus, die sich von anderen deutlich unterscheiden konnten. 1988 hatte der Landesverband Hamburg ein durchschnittliches INGO-Niveau von 154 und der Landesverband Württemberg von 170. 2 Das entspricht einem DWZ-Unterschied von über 120 Punkten. Insofern können historische INGO-Zahlen nur einen ungefähren Anhaltspunkt geben.
Anmerkungen
1Peter Zöfel, Karl-Heinz Glenz: Das Elo-System. FIDE-Rating und Deutsche Wertungszahl. Marburg, Dorsten (Selbstverlag der Autoren) 1992, 127 S.
2Regina Grünberg: Frauen und Männer im Schach. Anlagen – Entwicklung – Psychologie. In: Gerd Treppner, Regina Grünberg: Frauen am Schachbrett. Hollfeld (C. Bange Verlag) 1991, 226 S. ISBN 3804413579, S. 89–136 (hier S. 92–93).